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Größte familienfreundliche Gemeinde

31.5.2013 – Im Gegensatz zu vielen Gemeinden kämpft die steirische Landeshauptstadt nicht mit der Abwanderung ihrer Bevölkerung. In den letzten zehn Jahren wuchs die Einwohnerzahl auf 267.000. Das ist ein Plus von 40.000 Menschen. Unter anderem wurde aufgrund dessen das Audit familienfreundlichegemeinde gestartet. 25 Vorzeigeeinrichtungen hielt die Bestandsaufnahme fest. Der rapide Bevölkerungszuwachs macht aber einen permanenten Ausbau von Serviceeinrichtungen unabdingbar.

Kinderbetreuung muss flexibel sein

Denn allein mit den Angeboten, die bereits existieren, wird die Landeshauptstadt nicht auskommen. Forciert wird vor allem die Kinderbetreuung. „Hier ist uns Flexibilität ein großes Anliegen. Hort und Schule müssen bedarfsgerecht eingerichtet werden“, so die VP-Gemeinderätin und intensive Begleiterin des Audits, Elisabeth Potzinger. Als einer der ersten Schritte werden die Kinderbetreuungseinrichtungen ab 1. Juni 2013 verwaltungstechnisch unter ein Dach zusammengefasst. Sowohl Nachmittagsbetreuung (bisher vom Schulamt verwaltet) als auch die Horte (bisher unter Aufsicht des Jugendamts) werden fortan zentral geregelt.

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©Graz.at
„Was Betreuungseinrichtungen bieten müssen, ist ein bedarfsgerechtes, flexibles Angebot“,

„So viel Familie wie möglich“

„Wo sollen die Kinder an den unterrichtsfreien Tagen und in den Sommerferien hin?“ Das ist eine der Fragen, die Potzinger beschäftigt. Um darauf Antworten zu finden, ist besonders auch ein Umdenken notwendig, weiß die Familienpolitikerin: „Konzepte wie Hausmütterchen oder Rabenmutter müssen wir hinter uns lassen. Es muss mehr Vielfalt und Verständnis für arbeitende Eltern her.“ Dennoch lautet die Grazer Devise: So viel außerfamiliäre Betreuung wie notwendig, so viel Familie wie möglich.

©Gerald Senarclens
  de Grancy/wikipedia.org

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Graz ist mit seinen 267.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Österreichs.

Graz wächst mit seinen Bedürfnissen

VP-Gemeinderat und Auditbeauftragter Thomas Rajakovics formuliert dieses Motto vielleicht anders: So viel Vielfalt und so wenig Konflikt wie möglich. Eine hohe Bevölkerungszahl bedeutet nämlich auch Konfliktpotential unter den Generationen. So wird generationsübergreifender Frieden in kreativ gestalteten Parks forciert. Sie sollen zu einem Ort werden, an dem Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Ältere zugleich ihre Freizeit genießen können. „Das heißt, wir müssen alle Generationen dafür sensibilisieren, dass Menschen verschiedenen Alters mit unterschiedlichen Bedürfnissen in der Öffentlichkeit leben und spielen“, schmiedet Rajakovics schon Pläne für die nahe Zukunft. Spiele- und Ruhezonen sollen sicherstellen, dass alle miteinander auskommen. Eine große Bevölkerungsdichte verlangt eben nach kreativen Lösungen für den öffentlichen Raum.

Hervorragende Bedingungen für Groß und Klein

Mit dieser Grundidee arbeitet auch das Konzept „Park auf Zeit“. Brachliegende Flächen im Privatbesitz sollen, bis sie gebraucht werden, zu Parks umfunktioniert werden. Haben sich die Leute zu sehr daran gewöhnt, wollen sie diese Flächen nicht mehr aufgeben. Rajakovics hat schon einige dahingehende Bürgerinitiativen miterlebt.

„Wir sind aber immer auf der Suche nach solchen Flächen. Wir schalten regelmäßig Zeitungsinserate, in denen wir Grundbesitzer fragen, ob sie uns nicht ungenutzte Flächen temporär zur Verfügung stellen möchten“, weiß der Auditbeauftragte zu berichten. Aber nicht nur in Zeitungen können die Leute Information über die Angebote der familienfreundlichengemeinde in Erfahrung bringen. Die überaus erfolgreiche Homepage trägt ebenso zur Bekanntmachung bei wie die Bezirksvertretungen.

©Graz.at

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Der Auditbeauftragte und VP-Gemeinderat Thomas Rajakovics weiß, wieviel Konfliktpotential eine Stadt wie Graz birgt.

Vorbild für Gemeinden

Über 20 weitere Maßnahmen sollen in den nächsten drei Jahren realisiert werden. Keine leichte Aufgabe für eine 267.000-Einwohner-Stadt. Der bisherige Auditprozess hat dennoch nicht länger gedauert, als bei anderen, weitaus kleineren Gemeinden. Das soll jenen steirischen Kommunen Mut machen, die glauben, eine familienfreundlichegemeinde zu werden, würde die eigenen Kapazitäten sprengen. Graz beweist als zweite Landeshauptstadt nach Klagenfurt, dass keine Gemeinde zu klein oder zu groß ist, um hervorragende Bedingungen für ihre Familien und alle Generationen zu schaffen.

Wie komme ich zum Audit?

Haben auch Sie Interesse als Gemeinde an der Auditierung teilzunehmen? Der Gemeindebund sowie die Familie und Beruf Management GmbH bieten nicht nur persönliche Beratung an, sondern unterstützen Sie auch mit einem vielfältigen Service-Angebot. Der Besuch des kostenlosen Audit-Seminars in Ihrem Bundesland, ist der zweite Schritt, um Ihre Gemeinde familienfreundlich zu machen. Hier erfahren Sie anhand von vielen Good-Practice-Beispielen alles über Vorteile und Ziele, sowie Ablauf und Nutzen des Audit familienfreundlichegemeinde. Auch die Förderungsmöglichkeiten in Ihrem Bundesland kommen dabei nicht zu kurz. Alle Arbeitsunterlagen werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Ein ausgebildeter Prozessbegleiter steht Ihnen ebenfalls im Rahmen von 24 Stunden kostenlos mit Rat und Tat zur Seite. 50 Prozent der Nettokosten für den Gutachter, der den Prozess am Ende beurteilt, werden refundiert.

Für weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an die Familie & Beruf Management GmbH (audit(at)familieundberuf.at).

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Die nächsten Auditseminare finden

  • am 18. Juni 2013 in Klagenfurt (Kärnten),
  • am 18. September 2013 in Bregenz (Vorarlberg) und
  • am 19. September 2013 in Innsbruck (Tirol) statt.